Ortszentrum in Holzbauweise

28. Februar 2018

Sehr geehrter Herr Walter, Sehr geehrte KollegInnen,

wie bereits im Rahmen von Gemeinderatssitzungen angekündigt, stelle ich mit Unterstützung der Fraktion zur Gemeinderatssitzung am 20. März 2018 folgenden

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit das Gilchinger Ortszentrum (Glatze) in Holzbauweise erstellt werden kann.

Begründung:

Holzbauweise bedeutet aktiven Klimaschutz, weil dadurch der CO2-Gehalt in der Atmosphäre gemindert wird. Wer mit Holz baut, schützt nachhaltig die Natur und das Klima.
Bei Bauprodukten aus nicht nachwachsenden Rohstoffen ist dies nicht der Fall, da diese Materialien kein CO2 speichern und deshalb sowohl bei ihrer Herstellung als auch bei ihrer Entsorgung überschüssiges Treibhausgas freisetzen. Deshalb bezieht sich klimaneutrales Bauen aus heutiger Sicht weitgehend auf den Rohstoff Holz.
Holz erzielt vor allem in tragenden Konstruktionen große Klimaschutzeffekte, weil dadurch Baustoffe ersetzt werden, die unter hohem Energieverbrauch hergestellt wurden.

Holzbauweise ist auch deshalb nachhaltig, weil nach einem Rückbau von Häusern Holz nicht recycelt werden muss, sondern als Biomasse thermisch genutzt werden kann.

Holz und Holzbau haben überzeugende Ökobilanzen. 50 % aller in Deutschland genutzten Rohstoffe fließen in den Bau und Betrieb von Gebäuden. Sie zeichnen für 60% aller Abfallstoffe verantwortlich (aus: Ein Leitfaden Holzforschung München, WZW Technische Universität München). Die ökologischen Eigenschaften der Rohstoffe müssen – neben der technischen Eignung – besonders aufmerksam bewertet werden.
Zukunftsfähige Gebäude sind deshalb aus Baustoffen zu errichten, die wenig Energie für Gebäudeerstellung, Erneuerungsmaßnahmen, Umnutzung und Rückbau benötigen. Somit werden CO2-Emissionen nicht nur während der Nutzungsphase sondern über die gesamte Produktlebenszeit reduziert.

Der Markt in der Holzbranche ist stark regional geprägt. Statt großer Konzerne dominieren kleine und mittelständische Unternehmen.

Die Bauzeit mit Holz ist kurz und die Planung flexibel und vielfältig. Holz bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten. In Zürich besteht zum Beispiel jedes fünfte neugebaute Haus aus Holz.
Holz ist ein schlechter Wärmeleiter und durch seine Beschaffenheit ein hervorragender Wärmeschutz im Winter und im Sommer.
Holz gehört zu den leichten Baustoffen. Sie können jedoch stark belastet werden beziehungsweise eine hohe Traglast aufnehmen.

Holz ist langlebig. Viele Städte werden zum Beispiel durch den Fachwerkbau geprägt, der seit über 300 Jahren Bestand hat.

Häuser aus Holz erreichen immer neue Höhen. Jüngstes Beispiel ist das „HoHo Wien“ mit 24 Stockwerken. 2018 soll es 84 Meter in den Himmel ragen. Damit ist es das größte Holzhochhaus der Welt (aus Technology Review). Es beherbergt Büros,
ein Hotel und Restaurants. Drei Viertel des Gebäudes bestehen ab dem Erdgeschoss aus Holz, die Treppenhäuser sind aus Beton. Bisheriger Rekordhalter ist ein 18-stöckiges Studentenwohnheim in Vancouver mit 53 Metern.
In Hamburg entsteht das größte Holzhaus Deutschlands – mitten in der Hamburger HafenCity. Darin sind etwa 200 Wohnungen geplant und es hat 19 Stockwerke.

In Bad Aibling wurde bereits im Jahr 2011 ein Holzhochhaus errichtet. Die Höhe des Gebäudes liegt bei 25 m, so dass es die Definition eines Hochhauses erfüllt. Es beherbergt Eigentumswohnungen und Büros, die nutzbare Fläche liegt bei 803 m2.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Unger

Antrag als pdf

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