Gemeinderat: Sitzung vom 17.4.2018

Foto Rathaus Gilching: M. Pilgram

Nachschau von Martin Pilgram für die Gemeinderatsfraktion der Grünen

Themen: Seniorenbeirat Gilching, Geothermie, Fernwärmezentrale Gewerbegebiet BAB96 Nord, Klinik Seefeld, Dachgauben

Schwerpunkt der Sitzung am 17.4. war die Information des Konsortium, welches Bohrungen für eine Geothermieversorgung u.a. für Gilching vornehmen will.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Bericht der Verbandsräte“ berichtete Manfred Walter von der Grundsteinlegung des Amperverbandes für sein neues Verwaltungsgebäude auf dem Gelände der Kläranlage in Geiselbullach.
Manfred Herz wies auf den kommenden Marktsonntag hin und die Möglichkeit mittels eingerichteter Buslinien auch Geschäfte in nicht zentral gelegener Lage anzufahren.

Wahl des Seniorenbeirats

Durch Krankheit und Alter wurde es notwendig ein Mitglied nachzuwählen. Erfreulich war, dass es vier Kandidaten gab, die auch alle im Falle einer Nichtwahl bereit waren, den Seniorenbeirat zu unterstützen. In geheimer Wahl wurde Wolfgang König mit 13 von 18 Stimmen gewählt. Michael Wolfschlag, Johann Schraufnagl und Kurt Rode wurden in dieser Reihenfolge als Nachrücker gewählt.

Geothermie

Die drei am Konsortium für eine Geothermiebohrung beteiligten Firmen Asto, Erdwerk, Silenus stellten ihr Projekt vor, welches nach ihrer Aussage außerhalb des Wasserschutzgebietes Unterbrunner Holz erst zwei Bohrungen und bei Bedarf zwei weitere Bohrungen zur Gewinnung von Erdwärme einbringen will. Die Bohrungen sollen auf 2900 m Tiefe vorgetrieben werden und eine Wärmeleistung von 14 MW erzielen.

Mit diesen ersten Bohrungen könnte der Bedarf von Gilching (Glatze und Gewerbegebiet BAB 96 Nord abgedeckt werden. Untersuchungen für Abnehmer aus Gauting und Weßling sind von der Firma KES in Vorbereitung, die auch für Gilching eine Machbarkeitsstudie erstellt hat und darüber in der Juli-Sitzung des UEVA informieren wird.

Peter Unger beklagte in der Diskussion, dass sich die Gemeinde Gilching nicht an dem Konsortium beteiligt habe und hier der Industrie mögliche wirtschaftliche Ausbeutung der Erdwärmequelle überlasse. Und: Eine Reihe von Gemeinden führen die Geothermie in Eigenregie durch, denn es fallen zwar Anfangs hohe Bohrkosten an, dann aber steht der Energieträger selbst, also das heiße Wasser, ab Inbetriebnahme nahezu kostenneutral und so gut wie unerschöpflich zur Verfügung.

Dem wurde als Antwort das Risiko einer solchen Bohrung entgegengestellt, welches Gilching nicht tragen könne. Allerdings schloss das Konsortium nicht aus, irgendwann auch die Gemeinde Gilching mit ins Boot zu nehmen, wenn sie denn daran interessiert sei. Natürlich müssen bei einen solchen Schritt beide Seiten etwas davon haben.

Das Konsortium geht davon aus, dass die Bohrung nicht länger als 2 Monate in Anspruch nehmen wird und 2020 lieferbereit wäre. Vorher muss allerdings klar sein wer wie viel der erzeugten Wärme abnimmt und zu welchem Preis. All das ist bislang noch nicht verhandelt.

Fernwäremzentrale Gewerbegebiet BAB96 Nord

Im neuen Gewerbegebiet wird im Vorgriff auf eine mögliche Versorgung mit Geothermie eine Fernwärmezentrale geplant. Dazu muss der entsprechende Bebauungsplan ausgelegt werden. Dies ist unstrittig unter den Gemeinderäten. Peter Unger kritisiert an dieser Stelle noch einmal das Übermaß an Gewerbegebieten in Gilching.

Klinik Seefeld

Der Betrieb des Krankenhauses Seefeld soll am 1.7. 2018 vom Krankenhauszweckverband Seefeld auf eine Tochtergesellschaft des Landkreises Starnberg übergehen und in den Konzernverbund der Starnberger Kliniken eingebunden werden. Nach Neubau der Klinik Seefeld und Abwicklung der alten Krankenhausimmobilien wird sich dann der Zweckverband auflösen. Dem stimmten alle Gemeinderäte zu.

Dachgaubenverordnung

Frau Brosig hatte den Antrag gestellt, die Gilchinger Dachgaubenverordnung zu kippen. Sehr kontrovers waren die Meinungen, ob man heute noch eine Dachgaubenverordnung brauche, oder ob man jeden nach seinem Gusto bauen lassen solle. Fest steht, dass aus energetischer Sicht jede Dachgaube schlecht ist. Gerade deshalb und um nicht jeden Wildwuchs zuzulassen sprach sich die Bauverwaltung gegen eine Änderung aus. Allerdings konnte Herr Schwarzkopf nicht sagen, ob es für die Verwaltung nun ein mehr oder weniger an Arbeit durch einen Wegfall geben würde, wies aber darauf hin, dass der Bauausschuss jede Dachgaube explizit behandeln müsse.
Am Ende stimmten 9:8 für die Abschaffung. Die Gegenstimmen kamen von den Gemeinderäten Unger, Pilgram, Reich, Walter, Wauthier, Winkelmeier, Keil und Hackstein.

Leitsystem

Für die Umfahrung müssen schon heute die Straßenschilder in Auftrag gegeben werden. Dazu sollte im Rahmen des neuen Gilchinger Leitsystems einheitliche Namen gefunden werden. Man kam zu den Bezeichnungen Gewerbepark Ost, Süd, Nord, West bei einer Gegenstimme von Wilhelm Boneberger. Mir war die Bezeichnung ziemlich egal, auch wenn ich nie von Gewerbepark sprechen würde. Unter einem Park stelle ich mir immer noch etwas anderes vor.

Straßenbaumaßnahme Römerstraße

Die Römerstraße zwischen Görbelmoos- und Starnberger Weg muss erstmalig erstellt werden. Frau Brosig stellte die Rechtmäßigkeit eines Erstausbaus in Frage. Herr Walter sicherte eine Klärung entsprechend zu. Die hierzu nötigen Aufträge wurden gegen die Stimmen von Brosig und Unger beschlossen.

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