Großes Interesse am Argumentationstraining gegen Extremismus – Workshop der Gilchinger Grünen vollständig ausgebucht

Gruppenfoto Dr. Robert Philippsberg mit Mitgliedern des Grünen Ortsvorstands

Der von den Gilchinger Grünen organisierte Workshop „Argumentieren gegen Extremismus“ bot den Teilnehmenden Einblicke in extremistische Rhetorik und vermittelte praktische Strategien zur Stärkung einer demokratischen Diskussionskultur.

Einer der Schwerpunkte des Workshops war die kritische Auseinandersetzung mit menschenverachtenden Parolen, die häufig als unumstößliche Wahrheiten präsentiert werden und auf eine Aufwertung der eigenen Gruppe abzielen. Die Teilnehmenden erhielten fundierte Einblicke in die verschiedenen Erscheinungsformen von Rassismus – vom offenen Rassismus bis hin zu verdeckten Varianten, die sich beispielsweise in Diskriminierung bei der Wohnungssuche oder in verharmlosenden Äußerungen wie „War nur ein Witz“ manifestieren.

Besondere Aufmerksamkeit wurde der Analyse rechtsextremer Sprachmuster gewidmet. So wurde aufgezeigt, wie Begriffe wie „Flüchtlingswelle“ eine systematische Entmenschlichung bewirken und Assoziationen zu Naturkatastrophen hervorrufen. Auch tendenziöse Wortneuschöpfungen wie „Merkel-Migranten“ oder vorgeblich schützende Aussagen wie „Schützt unsere Frauen“, hinter denen sich tiefgreifende Vorurteile verbergen, wurden eingehend analysiert.

„Es ist besorgniserregend zu beobachten, wie Extremismus die Grundprinzipien unserer Demokratie und die Gleichwertigkeit aller Menschen in Frage stellt“, erklärte Anja Kiemle, Co-Sprecherin der Gilchinger Grünen. „Mit diesem Workshop wollten wir den Teilnehmenden konkrete Werkzeuge an die Hand geben, um populistischen Gesprächsstrategien wie Themenhopping, Whataboutism oder der Täter-Opfer-Umkehr begegnen zu können.“

Im praktischen Teil des Workshops wurden effektive Gegenstrategien erarbeitet und erprobt: gezieltes Nachfragen, das Setzen klarer Grenzen, die korrekte Darstellung historischer Sachverhalte, das Auflösen von Widersprüchen sowie der Einsatz von Ich-Botschaften. Besonderes Augenmerk lag darauf, die pauschale Kategorie „die anderen“ aufzubrechen und durch die Sichtbarmachung individueller Schicksale Empathie zu fördern.

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