Antrag von Gemeinderat Peter Unger zur Gemeinderatssitzung am 19.6.2018: Untersuchung des Gilchinger Badesees auf multiresistente Keime
Sehr geehrter Herr Walter,
Sehr geehrte KollegInnen,
es gibt eine beunruhigende Entwicklung in Deutschlands Bächen, Flüssen und Badeseen: Eine Untersuchung macht deutlich, dass die Gewässer in einem alarmierenden Ausmaß mit gefährlichen resistenten Keimen belastet sind.
Gegen diese Keime wirken viele Antibiotika nicht mehr.
Das zeigen Wasser- und Sedimentproben, die im Auftrag des NDR an zwölf verschiedenen Orten in Niedersachsen genommen wurden. Betroffen sind Bäche, Flüsse und Badeseen.
Antibiotika-Experte Dr. Tim Eckmanns vom Robert-Koch-Institut kommentierte die Funde gegenüber dem Fernsehsender: „Das ist wirklich alarmierend. Die Erreger sind anscheinend in der Umwelt angekommen – und das in einem Ausmaß, das mich überrascht.“
Auch in Südbayern wurden im Auftrag des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zehn Badegewässer auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht. Bei zwei Gewässern wurden Erreger festgestellt, gegen die mehrere Antibiotika nicht wirken (Münchner Merkur, 9./10. Mai 2018, S. 13).
Ich stelle deshalb mit Unterstützung der Fraktion zur Gemeinderatssitzung am 19. Juni 2018 folgenden
Antrag:
Das Wasser des Gilchinger Badesees wird durch ein fachlich geeignetes Büro auf multiresistente Keime untersucht.
Begründung:
Schätzungen zufolge sterben in Deutschland mehrere tausend Menschen jährlich an Erkrankungen durch multiresistente Keime. Weltweit gelten Antibiotika-Resistenzen als eine der größten Gesundheitsgefahren und als Bedrohung für die gesamte moderne Medizin. In einem aktuellen Bericht warnen die Vereinten Nationen explizit vor den Risiken durch eine Verbreitung von resistenten Keimen in der Umwelt und fordern die Staaten auf, endlich zu handeln.
Wie stark Gewässer belastet sind, ist allerdings weitgehend unbekannt, da es bislang keine systematischen Kontrollen auf solche Erreger gibt. (Christian Baars, Oda Lambrecht, NDR). Eine Untersuchung auf multiresistente Erreger ist bislang noch nicht Gegenstand üblicher Messmethoden. Auch Trinkwasser wird in Deutschland nicht routinemäßig auf multiresistente Keime untersucht.
Um eine Gesundheitsgefährdung der Gilchinger Bevölkerung auch wegen der beginnenden Badesaison auszuschließen, bitte ich Sie, diesem Antrag zuzustimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Unger
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