Süddeutsche Zeitung vom 24.06.2009
Kiesunternehmer will spätestens im Winter bauen
Die Anwohner in St. Gilgen, die mehr als 800 Protestunterschriften gegen „Lärm, Staub und Geruchsbelästigungen und mehr Schwerverkehr“ gesammelt haben, werden die Ansiedlung von Asphaltmischanlagen in ihrem Gebiet kaum noch verhindern können.
Denn bei nur zwei Gegenstimmen sprachen sich am Montagabend die Gemeinderäte im Gilchinger Bauausschuss dafür aus, den Neubauplänen des Kiesunternehmers Gottfried Jais junior zu entsprechen, der im Gegenzug sein altes Werk am Talbauernweg demontieren muss. Dies sei vertraglich zugesichert, ebenso die Schaffung eines Naherholungsgebietes auf dem bisherigen Gelände mit dem Baggersee. Darauf verwies Bürgermeister Manfred Walter (SPD), nachdem Michael Hauser (CSU) in diesen Punkten nachgefragt hatte. Erwähnt wurde in der Sitzung auch, dass ein Gutachten die Verträglichkeit der Anlagen attestiert habe.
Dagegen wiederholte Grünen Gemeinderat Peter Unger seine Kritik an den geplanten Mischwerken in dem Sondergebiet bei St. Gilgen. Es sei ihm ein Rätsel, warum gesundheitliche Beeinträchtigungen insbesondere für die Bewohner in St. Gilgen und der Waldkolonie „in Kauf genommen“ würden. Zudem seien die Flächen im Nachhinein aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen worden. „Es wäre ein kleineres übel gewesen, die Altanlage zu modernisieren“, um Schadstoffe zu vermindern, sagte Unger.
In einem Brief an die Gemeinde Gilching kündigte Jais an, bei einer Genehmigung ohne „nennenswerten zusätzlichen Auflagen“ möglichst noch im kommenden Herbst oder Winter zu bauen. Somit könne das Asphaltwerk am Talbauernweg im nächsten Jahr verschwinden, so Jais. Er strebe außerdem an, mit der Firma Schulz zusammenzuarbeiten; daher müsse mit der zweiten Anlage bei St. Gilgen „nicht zwingend gerechnet werden“.
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