Energiewende 2035 in Gilching, hier Tiefengeothermie

Antrag wird am 24.10.2016 im UEVA beraten

Die Verwaltung wird gebeten bis zum Ende des Kalenderjahres die vorhandenen Daten so aufzubereiten, dass der Gemeinderat auf dieser Basis eine Entscheidung darüber fällen kann, ob Tiefengeothermie für Gilching weiterverfolgt oder verworfen wird.

6,4% erneuerbare Energie am Gesamtverbrauch in Gilching, davon 6,6% bezogen auf den Stromverbrauch, 12,3% bezogen auf den Wärmeverbrauch und kaum bezifferbare Anteile am Energieverbrauch für den Verkehr, dafür aber eine Steigerung der zugelassenen Kraftfahrzeuge pro 1000 Einwohner von 646 im Jahr 2007 auf 716 im Jahr 2013.
Das sind die Zahlen für 2013. Die aktuellen Zahlen dürften sich nur unwesentlich davon unterscheiden.

Damit ist die Gemeinde Gilching sehr weit von den Zielen der Energiewende 2035 entfernt, die da lauten: Der Landkreis Starnberg strebt bis zum Jahr 2035 an, sich vollständig mit regional verfügbaren erneuerbaren Energien zu versorgen. Mit dem Beitritt zum Energiewen­deverein und erneut im Jahr 2016 zum Klimapakt des Landkreises Starnberg hat die Gemeinde Gilching dieses Ziel bekräftigt.

Foto: Richard Bartz
Foto: Richard Bartz

Um den Zielen der Energiewende einen großen Schritt näher zu kommen gilt es, neben den vielfältigen Aktivitäten, die geplant oder bereits in der Umsetzung sind, das größte Potenzial einzubeziehen, welches Gilching zur Verfügung steht: Wärmegewinnung aus Tiefengeothermie.

Laut Energieatlas Bayern besteht mit sehr wahrscheinlicher Fündigkeit in 2000 m Tiefe geothermales Wasser mit ca. 850C, in 3000m Tiefe mit ca. 1200C. Nach der Studie des Ingenieurbüro Kess ließen sich daraus ca. 85 GWh pro Jahr thermische Energie gewinnen. Der entsprechende Claim ist seit geraumer Zeit frei.

Bereits erhobene Daten, durchgeführte Studien und Vorgespräche deuten darauf hin, dass sich ein entsprechend ausgelegtes geothermisches Projekt wirtschaftlich darstellen ließe. Eine Arbeitsgemeinschaft zwischen Gemeinde, Partnern und Investoren könnte zudem die Möglichkeit eröffnen ein solches Projekt ohne finanzielle Belastungen für die Gemeinde umzusetzen.

Eine zeitnahe und fundierte Entscheidung für oder gegen Geothermie für Gilching ist gerade in der heutigen Situation der Gemeinde von größter Bedeutung, da dies Einfluss auf viele laufende Planungen hat: Zu nennen wären z.B. die Wärmeversorgungen des Gewerbegebiets Argelsried, der Gilchinger Glatze, des geplanten Gautinger Gewerbegebiets.

Eine Einbeziehung der Geothermie für zukünftige Entwicklungen wird von Agenda 21/ Energiewendeverein seit Jahren und aktuell wieder in einer Veranstaltung mit Bürgerbeteiligung thematisiert.

Aus diesen Gründen stelle ich mit Unterstützung der Fraktion den folgenden

 

Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten bis zum Ende des Kalenderjahres die vorhandenen Daten so aufzubereiten, dass der Gemeinderat auf dieser Basis eine Entscheidung darüber fällen kann, ob Tiefengeothermie für Gilching weiterverfolgt oder verworfen wird.

Insbesondere soll dabei eingegangen werden auf die Punkte

  • Wirtschaftlichkeit
  • Kosten und Risiken
  • Umsetzungsszenarien mit Zeitrahmen
  • Potentielle Partner, Investoren, Contraktoren

Falls sinnvoll sollen Experten aus anderen Geothermieprojekten eingeladen werden.

Wegen der enormen Tragweite des Beschlusses zu vorliegendem Antrag bitte ich nach evtl. Vorberatung im UEVA diesen im Gemeinderat abstimmen zu lassen.

 

Mit freundlichen Grüßen 
Herbert Gebauer

Antrag Energiewende in Gilching Geothermie

 

Update 31.1.2018:

Der Antrag wurde in der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss vom 28.11.2016 einstimmig (8:0) angenommen.

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